Man kann nur kontrollieren, wovon man sich abhängig macht, wovon man sich also seinerseits kontrollieren läßt. Das heißt letztlich, man kann nur sich selbst kontrollieren, dies aber widerum nur über den Umweg über andere und anderes. (Dirk Baecker, Postheroisches Management, Merve Verlag Berlin, 1994, S.54 ff)
Aussage: „Vertrauen müssen sich Menschen bei mir erst verdienen. Ich schaue mir erst mal an, wie die die Arbeit so machen. Wenn das einigermassen klappt, gut. Die Dinge müssen allerdings auch über längere Zeit klappen. Solange habe ich ein Auge drauf. So einfach vertrauen…ne, das geht nicht.“
Und schon mache ich mich als Führungskraft von meinem Misstrauen und damit der Notwendigkeit der Kontrolle abhängig. Ich kontrolliere andere, damit ich das Gefühl der Kontrolle habe und mein grundlegender Ansatz des Misstrauens sich als richtig erweist. Dies wird er allemal, da ein anderer Mensch eine Aufgabe nie so bearbeitet, wie man selbst. Also muss ich, im schlimmsten Fall – also wenn ich glaube, dass nur mein Weg der richtige Weg ist -, nacharbeiten. Somit kontrolliert mich der Irrglaube des richtigen Weges und die schiere Anwesenheit des Anderen in einer Umgebung mit Aufgaben, die in meinem Zuständigkeitsbereich liegen. Anstrengend!! Eine Alternative: Vertrauen. Doch wie geht das? Kann ein Mensch bewußt seine Arbeitsumgebung hin zu gegenseitigem Vertrauen beeinflussen? Auf jeden Fall hätte dieser Mensch, wenn er diese Fähigkeit beherrscht, weniger Kontrolle zu leisten und wäre dadurch zeitlich weniger abhängig.