Mann, Kritik, Selbstgerechtigkeit, Rache

Cord Oliver MolthanFührung, Haltung

Halten männliche Führungskräfte konstruktive Kritik aus? Halten männliche Führungskräfte es aus, wenn ihnen Mängel, Fehlverhalten und oder Grenzen aufzeigt werden? Schaffen es männliche Führungskräfte, die in Organisationen ein gewisses Maß an Verantwortung und Macht erlangt haben, ihr Eigenbild mit einem moralisch vertretbaren Fremdbild abzugleichen?

Wie oft kommt es vor, dass diejenigen, die den Mut und Respekt haben auszusprechen was verbesserungswürdig ist, ein wechselhaftes Schicksal vor sich haben? Haben Führungskräfte nicht gelernt ihre Vernunft zu benutzen, ihre Fähigkeit zur Reflexion einzusetzen und den offenen Austausch als einen Weg zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit anzusehen? Haben sie nicht gelernt, Gefühle der Verletzung und möglicherweise Wertminderung abzufedern und nicht mit niederen Instinkten auf Rache zu sinnen?

Rache im unternehmerischen Umfeld kommt oft in Gestalt von Versetzung, Herabstufung, Entzug von Aufgaben und möglicherweise das Ersetzen der Person durch einen anderen, willfährigeren Menschen. Und manchmal kommt es auch als Kündigung einher. Diese wird dann meistens auf Umwegen verabreicht, wie es von einem schwachen, mit Rachegelüsten ausgestatteten Menschen zu erwarten ist. Für die Führungskraft ist die Selbstherrlichkeit durch das erfolgreiche Aus-dem-Weg-räumen wiederhergestellt. Die Notwendigkeit einer Entwicklung ist erstickt und das nächste Opfer bereits in der Warteschleife.

Halten Männer Kritik aus? Und wie halten Frauen Kritik aus?

Fest steht, ein unreflektiertes Leben in einer Gemeinschaft von Menschen zu leben, ist ein hartes Los für die Gemeinschaft.