Macht & Kritik

Cord Oliver MolthanFührung, Haltung

L‘Encyclopédie de Diderot et D’Alembert

„……Mais au-delà de ces traits profondément novateurs, ce qui caractérise l’Encyclopédie est la volonté critique qui l’anime : critique des savoirs, dans leur élaboration, leur transmission et leur représentation, critique des préjugés, critique de l’autorité surtout, et du dogme. L’Encyclopédie étonne immédiatement par la modernité de ses combats et de ses questionnements!“….. ( https://theconversation.com/quand-lesprit-critique-de-l-encyclopedie-de-diderot-et-dalembert-revit-sur-le-web-97128 )

Kritik ist schwierig. Selbstkritik noch viel schwieriger. Der Mensch, der sich selbst kritisiert, kann nicht mehr auf seiner ihm schmeichelnden Sonnenterasse verweilen und an seine Herrlichkeit glauben. Wohl geübte Selbstkritik lässt Wolken aufziehen am Horizont, die, bei klarem Denken, bald die Sonne verdunkeln werden. Das Konstrukt der Selbstherrlichkeit wackelt, wenn der unvoreingenommene Gedanke analytisch mit der eigenen Person und der eigenen Weltanschauung zu Gericht sitzt. Der Gedanke deckt auf, stellt Verbindungen her, prüft die Vergangenheit, spielt mit Szenarien, erwägt Alternativen und rüttelt dadurch ganz vehement an dem Fundament, der für sich erdachten Größe und Richtigkeit. Wie hält ein Mensch es aus, wenn ihn dieses Phänomen unvorbereitet trifft? Kaum. Denn die Reflektion zu seinem Ich und dessen Schattierungen will geübt sein. Es braucht Ausdauer und Fertigkeit, um in der kritischen Auseinandersetzung mit sich selbst, den Wert der eigenen Persönlichkeit zu wahren und zu mehren. Und wenn dies ein Mensch schon in einem ruhigen Moment mit sich selbst nicht gut bewerkstelligt, wie wird dieser Mensch auf einen anderen Menschen reagieren, der guten Mutes kritisch im Diskurs ist? Leider passiert es hier oft, dass der konstruktiv kritisch Denkende, der Licht und Schatten gleichermaßen Sehende von dem, der diese nicht geübt hat, aufgrund seiner Machtposition, schlecht behandelt wird – womöglich trotz besseren – nicht Wissens – eher trotz besserer Intuition, wobei diese nur ein schwacher Impuls während oder nach der ungerechten Behandlung sein mag.