London, Paris, Berlin – Entwicklungen in der europäischen Start-up-Szene (Teil 1)

Cord Oliver MolthanKreativität

Wirtschaft • Start-ups • Berlin • Paris

Von Laura Tierling

Start-ups sind seit einigen Jahren in aller Munde. Zumeist junge Gründerinnen und Gründer verfolgen den Traum, den Markt mit ihrer zündenden Idee, dank ihrer Innovationen umzukrempeln. Ihnen eilt der Ruf einer lockeren, unkonventionellen Arbeitsweise und -umgebung voraus und prominente, sehr erfolgreiche Beispiele wie etwa zalando haben auch das Interesse von Regierungen geweckt, die die Szene mehr oder weniger aktiv umwerben und sich davon wirtschaftlichen Aufschwung und positive Impulse versprechen.

Zwischen der deutschen und der französischen Hauptstadt findet ein Wettrennen um den zweiten und dritten Platz auf dem Siegerpodest der (in Europa) verhältnismäßig neuen wirtschaftlichen Disziplin statt. Einer Studie* der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY (Ernst & Young Global Limited: https://www.ey.com/de_de) zufolge, die im Oktober letzten Jahres veröffentlicht wurde, hat Paris Berlin als gefragten Start-up-Standort überholt, während London in seiner ganz eigenen Liga spielt. Betrachtet man das jeweilige Investitionsvolumens, so steht Großbritanniens Hauptstadt mit 5,7 Milliarden Euro unangefochten auf Platz 1. Mit signifikantem Abstand folgen Paris auf Platz 2 (2,2 Milliarden Euro) und Berlin auf Platz 3 (2,0 Milliarden Euro). Nicht nur im europäischen Städte-, sondern auch im Ländervergleich steht Deutschland derzeit auf Platz 3 und reiht sich hinter Großbritannien und Frankreich ein.

Für Frankreich konstatiert Peter Lennartz, Partner bei EY, eine sehr dynamische Entwicklung der Start-ups, die er auf den Paradigmenwechsel der französischen Politik hin zu einer ausgeprägten Unterstützung zurückführt. Durch den Abbau demokratischer Hürden insbesondere für Jungunternehmerinnen und -unternehmer und die Zusammenführung von Investorinnen, Investoren und Gründerinnen und Gründern strebt Frankreich den ersten Platz auf dem europäischen Start-up-Podest an.

Diese Zusammenführung lässt sich besonders deutlich an der Station F, einem Gründerzentrum im Südwesten von Paris, beobachten. Der „world‘s biggest campus“ (https://stationf.co/) soll als Katalysator der Entwicklung von Start-ups dienen und wird im nächsten Artikel vorgestellt: Teil 2: Die Station F – Katalysator der Pariser Start-up-Szene.

* In der Studie wurden Unternehmen untersucht, die nicht älter als zehn Jahre sind

Zum Nachlesen: https://www.ey.com/de_de/news/2019/10/finanzierung-europaeischer-start-ups-auf-rekordniveau