Gedanken zu VUCA / VUKA
Volatility = Volatilität
Uncertainty = Unsicherheit
Complexity = Komplexität
Ambiguity = Ambiguität
Unbeständigkeit
Ein chinesisches Strategem lautet:
Mit leichter Hand das Schaf wegführen.
Mit leichter Hand das (einem unerwartet über den Weg laufende) Schaf (geistesgegenwärtig) wegführen. Das Schaf steht stellvertretend für eine überraschende Chance außerhalb des Zielbereichs. Das wäre die richtige Haltung, oder? Möglicherweise hat das Reich der Mitte schon den Weg gefunden, mit dem Unbeständigen umzugehen. Planung ist hierbei genauso wenig hilfreich wie Rechthaberei und das Konzept der Schuld.
Unsicherheit
Komplexität
Mainzer sagt, dass die Wechselwirkungen der Systemelemente so stark sein können, dass eine Organisationsform, die bisher in einem System regelnd geherrscht hat, von einer anders gearteten Organisationsform abgelöst wird. Die Zeit der Veränderung bezeichnet Mainzer mit dem Wort Phasenübergang. Dieser Ablösungsprozess, in dem Chaos und Unordnung herrschen ist für das System Gesellschaft mit seinem Subsystem Wirtschaft eine umfassende Belastungsprobe.
Mehrdeutigkeit
Es ist der Alptraum für Menschen die Eindeutigkeit, Sicherheit, Handhabungen, Richtungen, Linearität, lineare Kausalität, klare Erklärungen suchen.
Es ist die Freude der Menschen, die bunte Blumensträuße mögen, nicht wissen, wohin sie reisen werden, bis sie sich ins Auto setzen, von der Hand in den Mund leben, an Karma glauben und die Wiedergeburt. Vieldeutigkeit braucht Wachsamkeit, Vorstellungskraft, ein spielerische Element, Neugierde, Unrast, Leichtigkeit. Und es gibt neue Einsichten, Überraschung. Es öffnet Türen, die man gar nicht gesehen hat. Man findet Ideen, wo man Dürre erwartet hat. Mehrdeutigkeit ist auf- und sehr anregend.
Unsicherheit, Ambiguität, Mehrdeutigkeit.
Nicht jeder mag diese Vorgehensweise. Vorhersehbarkeit, Routine, Optimierung und Eindeutigkeit sind notwendige Bestandteile des täglichen Lebens. Einen Menschen mit seinen Fähigkeiten und seinem möglichen Nutzen durch seinen Titel schnell und eindeutig zu identifizieren und dadurch in der Maschinerie des Wirtschaftens einordnen zu können, ist beliebt. Welche Führungskräfte erlauben sich den Luxus das Vage, die abstrakte Disposition als attraktiv zu erkennen und ihnen Zeit zu widmen? Wer sagt schon: „Überraschen Sie mich!“ oder „Ich brauche einen Mitdenker!“ oder „Ich muss mal wieder Undefiniertes entdecken!“
Stellen Sie sich vor, ein Vertriebsmitarbeiter ruft bei einem potentiellen Kunden an und sagt: „Wir können gut denken und sind offen für neue, technische Wege. Sollen wir nicht mal sprechen über was Sie so bewegt und was wir denken?“ Die Wahrscheinlichkeit, dass auf der andern Seite Zeit genug ist, um die Dimension des nicht eindeutigen Satzes zu verarbeiten, ist selten zu finden. Meistens kommt die Replik: „Und was genau machen Sie? Was genau können Sie uns bieten?“ Ein mechanistisches, Zeit sparendes Denken wird zelebriert, wo nach Ersatzteilen gesucht wird, die in ein bereits existierendes System passen müssen. Welche Führungskraft hat genug Mut sich Zeit zu nehmen, um Instabilität, Kreatives, neue Impulse in seine Gespräche zu lassen? Ist Ambiguität nicht eine Voraussetzung für Entwicklung? Wie überall ist auch hier ein gesundes Verhältnis von Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit sinnvoll. Der Mensch und das Wirtschaften brauchen die Sicherheit des Funktionierens und der Routine. Eine zukunftsfähige Entwicklung beginnt jedoch meistens mit Uneindeutigkeit und sich daraus ergebenden, notwendigen Veränderung von Denkmuster.

Volatilität, Agilität
Antwort: Wir haben die Planung für dieses Jahr abgeschlossen. Wir haben die Themen nach dem ermittelten Bedarf aufgefächert und auch die Partner, mit denen wir arbeiten, stehen fest.
Frage: Welches Thema beschäftigt Sie denn dieses Jahr?
Antwort: Agilität und neu denken. Frage: ………….
Komplexität
Beim vertikalen Denken kommt es auf die Richtigkeit an. Reichtum ist das, worauf es beim lateralen Denken ankommt. Vertikales Denken wählt einen Weg aus, indem es andere Wege ausschließt. Laterales Denken wählt nicht aus, sondern versucht, andere Wege zu eröffnen. Mit vertikalem Denken wählt man den vielversprechendsten Zugang zu einem Problem, die beste Art, eine Situation zu betrachten. Mit lateralem Denken erzeugt man so viele alternative Ansätze, wie man kann. …….. Edward de Bono, Laterales Denken S. 38 Pinguin-Bücher, 1970
Eine gute Beschreibung dessen, was es ist und was es nicht ist. Aber wie macht man das? Wie trainieren Sie sich darin, so viele Ansätze wie möglich zu generieren? Wie trainieren Sie sich darin, sich zu öffnen, statt zu selektieren? John Cleese sagt, dass unter anderem die Schaffung eines klar definierten Raumes in Zeit und Raum dazu beiträgt, die Fähigkeit des Gehirns zum lateralen Denken zu fördern. Ja... und interessanterweise braucht dieser Raum manchmal nur für den Bruchteil einer Sekunde da zu sein, um zu funktionieren. Vielleicht, weil die Wiederholung die Übung erleichtert. Was zu der Frage führt, ob laterales Denken zur Gewohnheit werden kann?
Unsicherheit, Komplexität
Das heißt letztlich, man kann nur sich selbst kontrollieren, dies aber widerum nur über den Umweg über andere und anderes. (Dirk Baecker, Postheroisches Management, Merve Verlag Berlin, 1994, S.54 ff)
Aussage: „Vertrauen müssen sich Menschen bei mir erst verdienen. Ich schaue mir erst mal an, wie die die Arbeit so machen. Wenn das einigermassen klappt, gut. Die Dinge müssen allerdings auch über längere Zeit klappen. Solange habe ich ein Auge drauf. So einfach vertrauen…ne, das geht nicht.“ Und schon mache ich mich als Führungskraft von meinem Misstrauen und damit der Notwendigkeit der Kontrolle abhängig. Ich kontrolliere andere, damit ich das Gefühl der Kontrolle habe und mein grundlegender Ansatz des Misstrauens sich als richtig erweist. Dies wird er allemal, da ein anderer Mensch eine Aufgabe nie so bearbeitet, wie man selbst. Also muss ich, im schlimmsten Fall - also wenn ich glaube, dass nur mein Weg der richtige Weg ist -, nacharbeiten. Somit kontrolliert mich der Irrglaube des richtigen Weges und die schiere Anwesenheit des Anderen in einer Umgebung mit Aufgagen, die in meinem Zuständigkeitsbereich liegen. Anstrengend!!
Eine Alternative: Vertrauen. Doch wie geht das? Kann ein Mensch bewußt seine Arbeitsumgebung hin zu gegenseitigem Vertrauen beeinflussen? Auf jeden Fall hätte er, wenn er dies Fähigkeit beherrscht, weniger Kontrolle zu leisten und wäre dadurch zeitlich weniger abhängig.

Komplexität,
entweder - oder oder ein Königsweg aus agilem Vorgehen in Selbstbewußtsein

